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Auf einen Blick: Im Projekt ZUKUNFT.DE wurde der Einsatz von 1.000 voll- und teilelektrischen Transportern auf der letzten Meile in der Paketzustellung praktisch erprobt und wissenschaftlich untersucht.

Das Projekt:  

ZUKUNFT.DE war ein multizentrisches Modellprojekt mit dem Ziel die Initialzündung für die großflächige emissionsfreie Zustellung in der Paketbranche zu erreichen. Im Projekt wurden mehr als 1.000 voll- und teilelektrische Transporter der 2,8 bis 4,2t-Klasse in der Paketzustellung auf der letzten Meile eingesetzt. 70 Standorte der KEP-Branche wurden hierzu mit Ladeinfrastruktur ausgestattet. Mit den Fahrzeugen wurden in der Projektlaufzeit mehr als 12 Mio. km elektrisch zurückgelegt, 17,6 Mio. Sendungen zugestellt und 13.000 Tonnen CO2 eingespart. Während der ursprüngliche Umsetzungsschwerpunkt in Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen lag, wurde der Einsatzraum bereits frühzeitig im Projekt auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet.  

Dabei ging das Projekt weit über die reine Fahrzeugbeschaffung und Ladeinfrastrukturerrichtung hinaus. Die Transporter wurden einem echten Praxishärtetest in der Zustellung unterzogen, es wurden Kriterien definiert, wie Depotstandorte konzeptionell für den Einsatz von E-Transportern vorbereitet werden müssen – auch unter Berücksichtigung des Ladeinfrastrukturaufbaus – und es wurden Lösungen zur Anpassung der betrieblichen Abläufe, die sich durch die Elektrifizierung ergeben, gefunden.  

Aus wissenschaftlicher Sicht konnte eine Vielzahl aussagekräftiger Daten aus einer breit angelegten qualitativen und quantitativen Erhebung aus dem Realbetrieb gewonnen werden. Zudem wurde erstmals ein Modell entwickelt, das die Optimierung der Routenplanung beim Einsatz von E-Transportern ermöglicht. 

Für die beteiligten Paketdienste bedeutete das Projekt den Auftakt in eine flächendeckende Elektrifizierung der Zustellverkehre. Mittlerweile haben alle vier Unternehmen Konzepte zur weiteren Elektrifizierung ihrer Flotten auch nach Abschluss des Projektes entwickelt. ZUKUNFT.DE stellt damit die erhoffte Initialzündung für die Elektrifizierung der letzten Meile in der Paketzustellung dar. 

Die mit dem Projekt verfolgte Etablierung von E-Fahrzeugen als dauerhaft wirtschaftliche Alternative zu konventionellen Fahrzeugen konnte damit erreicht werden. Das Projekt war dabei die erstmalige überregionale, großvolumige Erprobung von elektrisch angetriebenen Modellen dieser Fahrzeugklasse sowohl zu Projektbeginn im Vorserien- als auch später im Serienstatus. 

Die KEP-Branche verfügt über eine relevante Anzahl an Fahrzeugen, die täglich in deutschen Innenstädten auf den Straßen sichtbar ist und von der Allgemeinheit wahrgenommen wird. Die beteiligten Unternehmen nehmen folglich eine wichtige Rolle als Multiplikator mit der Erprobung der ersten E-Transporter ein.  

 

Erfahrungen

Im Rahmen des Vorhabens wurden zahlreiche wichtige Erkenntnisse über den Alltagseinsatz von E-Transportern auf der letzten Meile gewonnen.  

 Fahrzeugeinsatz: 

  • Die Fahrzeuge sind für den Einsatz im gesamten Bundesgebiet im Grundsatz technisch und wirtschaftlich geeignet. Die Akzeptanz auf Seiten des Fahrpersonals ist ebenfalls hoch, da die Fahrzeuge hohen Fahrkomfort bieten. Alle beteiligten KEP-Unternehmen werden auch über das Projekt hinaus die Elektrifizierung ihrer Flotten vorantreiben.  
  • Das Ladevolumen der Fahrzeuge müsste idealerweise höher sein, da Fahrzeuge mit längerem Radstand im KEP-Einsatz präferiert werden. Im Vorhaben kamen die Standard-Versionen mit bis zu 11 m³ Ladevolumen zum Einsatz, wünschenswert wäre ein Volumen von 15 bis 17 m³.  
  • Teilweise wurden relevante Einschränkungen im Wintereinsatz (Reichweite) festgestellt. Diese führten zwar zu keinem Fahrzeugausfall, Optimierungen sind aus KEP-Sicht jedoch erforderlich.  

Ladeinfrastruktur/ Lade- und Lastmanagement:

  • Laden auf der Tour spielt aktuell für KEP-Unternehmen keine Rolle und ist für die Routenplanung gegenwärtig nicht vorgesehen. Aus wissenschaftlicher Sicht kann das Zwischenladen ab einer gewissen Routenlänge aber sinnvoll werden.  
  • Für viele Subunternehmen ist die Ladung der Fahrzeuge auf dem KEP-Betriebsgelände über Nacht nicht möglich, da Fahrzeug mit nach Hause genommen werden. In diesen Fällen ist die Fahrzeugelektrifizierung aufgrund fehlender Ladeangebote erschwert. Durch die Schaffung passgenauer Ladeinfrastruktur (Größe des Ladeplatzes und Länge angeschlagener Kabel) im öffentlichen Raum sollte hier Abhilfe geschaffen werden. 
  • Die z.T. geringe Zahl der aktuell je Depot eingesetzten E-Transporter wirkt sich nicht auf den vorhandenen Netzanschluss aus. Zum Ende des Projekts ist allerdings ersichtlich, dass sich die Anzahl der E-Fahrzeuge je Standort deutlich erhöhen wird. Daher sehen die KEP-Unternehmen die Notwendigkeit, zeitnah nach Projektende Maßnahmen im Lade- und Lastmanagement vorzubereiten.  
Weitere Informationen: 
Kontakt
hySOLUTIONS GmbH
Patrick Wichern
Tel: 040 3288 4573
Email: patrick.wichern@hysolutions-hamburg.de
Web: hysolutions-hamburg.de
Förderung
Förderrichtlinie Elektromobilität BMDV
Partner
  • hySOLUTIONS GmbH
  • Mercedes-Benz AG
  • DPD Deutschland GmbH
  • Frankfurt University of Applied Sciences
  • Fraunhofer IAO
  • General Logistics Systems Germany GmbH & Co. OHG
  • Hermes Germany GmbH
  • Kühne Logistics University gGmbH
  • Stromnetz Hamburg GmbH
  • United Parcel Service Deutschland S.à.r.l. & Co. OHG
  • VOLKSWAGEN AG
  • Volkswagen Leasing GmbH
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