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Der Logistikdienstleister DB Schenker hat sich zum Ziel gesetzt, im europäischen Landtransport bis 2040 emissionsfrei unterwegs zu sein. Ziel sind umweltfreundliche und saubere Logistiklösungen, um Kunden bei ihren Nachhaltigkeitszielen zu unterstützen. Kern der Transformation ist die Umstellung der Nutzfahrzeugflotte auf batterieelektrische und wasserstoffelektrische Fahrzeuge. 

Was hat sich DB Schenker für Ziele bei der Umstellung auf klimafreundliche Nutzfahrzeuge gesetzt und wie geht das Unternehmen vor?  

2017 setzte DB Schenker in Berlin die ersten beiden Elektro-Trucks ein, seitdem ist die E-Flotte auf rund 130 Fahrzeuge gewachsen. Als einziger Logistiker verfügt DB Schenker dabei in seinem Stückgutnetz über seriengefertigte E-Trucks aller großen Hersteller. Bis Frühsommer 2022 wurden bei DB Schenker bereits mehr als 1,5 Millionen Kilometer mit elektrisch angetriebenen Lkw im europäischen Stückgutverkehr absolviert. 

Der nächste Meilenstein wird die Einführung des Volta Zero sein. DB Schenker verfügt über eine Option für rund 1.500 Lkw, die ab 2023 kontinuierlich in Europa ausgerollt werden. Hierbei kooperieren DB Schenker und Volta Trucks eng und erproben den Einsatz im Echtbetrieb. Ziel ist es, die Fahrzeugkonfiguration und -spezifikation für den operativen Einsatz zu optimieren. 

Die Transformation im Landverkehr treibt DB Schenker mit dem Einsatz von E-Trailern von Trailer Dynamics und der Krone Nutzfahrzeug Gruppe voran. Dabei werden Trailer je nach Bedarf mit Batterien von 300kWh, 450kWh oder 600kWh ausgestattet werden. Damit kann die Reichweite von elektrischen Zugmaschinen je nach Use Case um bis zu 500 km erweitert werden bzw. der CO2-Ausstoß konventioneller Diesel-Sattelzugmaschinen um 20 – 40 Prozent reduziert werden. Die Implementation der Trailer soll ab 2024 sukzessive erfolgen. 

Die bestehende E-Flotte in Deutschland wird im Jahr 2023 deutlich erhöht, wobei auch die ersten wegweisenden Volta Trucks eingesetzt werden. Zudem bestehen enge Kooperationen mit Anbietern von Wasserstoff-Lkw. Diese sollen ebenso das für 2030 gesetzte Zwischenziel der „100% Emission-Free City Distribution“ unterstützen. Zur Unterstützung der City Distribution werden ebenfalls mehr als 60 Lastenräder in 24 europäischen Städten eingesetzt, wie z.B. in Hamburg, Oslo und Helsinki. Zudem wird 2023 die Lastenfahrrad-Flotte für die „Last-Mile-Distribution“ in Deutschland erweitert. 

Um für diese Transformation mit Schwerpunkt E-Lkw auch die dafür notwendige Infrastruktur – vor allem Ladeinfrastruktur – vorzuhalten, kooperiert DB Schenker mit den relevanten Infrastrukturbetreibern. 

Diese Transformation ist generell eine Herausforderung für die gesamte Logistikbranche. DB Schenker bereitet sich darauf mit Kooperationen mit den relevanten Forschungs- und Wirtschaftspartnern vor. Dabei ist besonders das Projekt „Mobility2Grid“ mit dem EUREF-Forschungscampus in Berlin zu erwähnen. Ziel dieses Projekts ist die Transformation der Mobilität und des Verkehrssystems unter Berücksichtigung des Energiesystems. Dabei wird die Entwicklung und Umsetzung von Konzepten für einen CO2-armen Verkehr, sowie eine luftschadstoff-, lärmarme, und sichere Stadt erforscht. 

Welche Erfahrungen hat DB Schenker bei der Umstellung auf klimafreundlichen Nutzfahrzeugen bisher gemacht? 

  • Die elektrischen Fahrzeuge werden vom Fahrpersonal sehr gut angenommen: Insbesondere die deutlich verringerten Vibrationen und die reduzierte Lautstärke werden bei den elektrischen Fahrzeugen gelobt. 
  • Reichweiten, Ladezeiten und Nutzlast sind allerdings bei batterieelektrischen Lkw noch ausbaufähig. 
  • Es bedarf massiver Investitionen in öffentliche und private Ladeinfrastruktur, den Netzausbau und die notwendige Auslegung von Hausanschlüssen sowie in das Netz von Wasserstofftankstellen mit grünem Wasserstoff. 
  • Der Kauf und Betrieb von klimafreundlichen Nutzfahrzeugen bedarf ebenfalls einer Anlaufunterstützung/Förderung durch die öffentliche Hand. 
Copyright Bild: DB Schenker