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Welche Ziele haben Sie sich bei der Umstellung auf klimafreundliche Nutzfahrzeuge gesetzt und wie sind Sie dabei konkret vorgegangen? 

Die TST GmbH ist 1990 mit nur einem LKW gestartet. Seitdem verläuft die Erfolgsgeschichte von TST rasant: Heute stehen über 3.000 Mitarbeiter an mehr als 75 Standorten für die erstklassige Herzblut-Lagerlogistik und Transport des mittelständischen Familienunternehmens.   

Bis 2035 will TST als Unternehmen in allen Geschäftsbereichen klimaneutral sein und betrachten den Fuhrpark als wichtige Komponente des Transformationsprozesses – TST möchte für seine Kunden Klimaspediteur sein.   

Unter dem Motto „Grüner Strom für Grüne Logistik“ hat TST ein ganzheitliches Konzept entwickelt, bei dem nachhaltige Energiepolitik ins Zentrum der Unternehmensverantwortung rücken. TST verpflichten sich beispielsweise, den Energieverbrauch fortlaufend zu optimieren und die Energieeffizienz durch einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu steigern.  

TST versteht sich dabei als Tempomacher der Energie- und Mobilitätswende, hat mit der PamSun Energy GmbH – powered by TST – ein eigenes Unternehmen gegründet, mit dem der Auf- und Ausbau einer eigenen Infrastruktur zur Gewinnung und Nutzung erneuerbarer Energien vorangetrieben. Dafür wurden intern Kompetenzen aufgebaut, die in Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern und Kooperationspartnern, die Projekte umsetzen und das operative Geschäft leiten. In ganz Deutschland werden so TST-Logistikzentren und die Lager von Partnern mit großflächigen PV-Anlagen ausgestattet, die grünen Strom produzieren, der in einen eigenen Bilanzkreis fließt und so überall genutzt werden kann.   

Mit dieser Energie werden nicht nur die Lagerstandorte versorgt, sie fließt zugleich in DC-Ladeparks für E-Lkw, die derzeit bundesweit bei TST oder bei Partner errichtet werden. Der erste Ladepark mit 8 DC-Ladestationen wurde im März 2025 als halb-öffentliche Ladestelle eröffnet. Rund 20 PamSun-Schnellladestationen sind zudem in dem kommenden Jahr geplant. Hier ermöglicht PamSun den TST-Kunden, Geschäftspartnern und auch kleineren Transportunternehmen, die batteriegetriebenen Lkw zu laden, dafür ausreichend Platz zu bieten und die Fahrzeuge darüber hinaus noch wirtschaftlich zu betreiben.  

Auch bei der Lagerung kommt dieser Ansatz nicht nur TST zugute, sondern bietet auch den Kunden die Möglichkeit die eingesparten Emissionen positiv in ihren Berichten zu nutzen.   

Parallel stocken wir den Anteil unserer eigenen E-Lkw kontinuierlich auf. So wird die aus rund 120 Fahrzeugen bestehende Lkw-Flotte von TST bis Ende 2025 auf rund 30 batteriegetriebene Lkw wachsen, darunter Modelle von Scania, Daimler Trucks oder MAN. 

Welche konkreten Erkenntnisse konnten bei der Umstellung bisher gewonnen werden? Welche besonderen Herausforderungen gab es? Welche „Dos and Don’ts“ sollten andere bei der Umsetzung beachten? 

  • Wirtschaftliche und Politische Einflussfaktoren: Geopolitische Krisen und Handelskonflikte nahmen unmittelbar Einfluss auf wichtige Zulieferteile, die beispielsweise für PV-Module, Batteriespeicher oder Transformatoren benötigt wurden. Verzögerte Lieferzeiten von bereits bestellten E-Lkw, aber auch von Anlagenkomponenten haben unsere Planung erheblich erschwert.  
  • Nutzung von E-LKW: Es braucht Zugang zu einer geeigneten Ladeinfrastruktur, die sich wirtschaftlich rechnet und für den LKW zugänglich ist. Der Preis für eine Kilowattstunde sollte unter 40 Cent liegen, damit sich Investition und Betrieb über die Nutzungsdauer bezahlt machen.  
  • Aufbau von Infrastruktur: Die Auswahl des Dienstleisters für die Ladeinfrastruktur ist anspruchsvoll, da Faktoren wie die Auswahl der Ladesäulen, deren Leistung und Aufbau, um für LKW genügend Platz zu bieten, sowie die Auslegung für Kabel und Leitungen berücksichtigt werden müssen. 
  • Betrieb der Ladeinfrastruktur: Beim Betrieb der Ladeinfrastruktur müssen Leistungsspitzen sowie die Kombination aus Photovoltaik und Netzbezug, der technische Betrieb und die Abrechnung berücksichtigt werden.